
Jeder Elektroprofi kennt das Bild von verschmorten Kontakten, Steckdosen und Leitungen. Weniger bekannt dagegen: Hier waren Temperaturen von mehreren tausend Grad am Werk. Kaum verwunderlich also, dass Elektrizität eine der häufigsten Brandursachen ist.
Allein in Deutschland ist rund ein Drittel aller Brände auf Elektrizität als Brandursache zurückzuführen. Ob beschädigte Kabelisolierungen, gequetschte Leitungen, abgeknickte Stecker, lose Kontaktstellen oder fehlerhafte Endgeräte – an den schadhaften Stellen besteht die Gefahr unerwünschter Fehlerlichtbögen. Diese wiederum können eine punktuelle Hitzentwicklung von bis zu 6.000°C verursachen und im Extremfall einen Brand auslösen.
Jetzt ist er Pflicht der Brandschutzschalter
Die neue DIN VDE 0100-420 für Brandschutzschalter tritt ab dem 1.2.2016 in Kraft.
Der neue Brandschutzschalter muss in bestehende Anlagen und bei Neuinstallationen in Installationsverteiler installiert werden. Es werden parallele und serielle Fehlerlichtbögen erkannt und sicher abgeschaltet, so dass kein Brand entstehen kann.
Der Brandschutzschalter kann betriebsmäßige Lichtbögen von Fehlerlichtbögen unterscheiden und löst nur in tatsächlichen Fehlerfall aus. Er bietet einen vorbeugenden Schutz für Menschen und Anlagen. Brandschutzschalter sind vorgesehen in einphasigen Wechselspannungssystemen mit einem Betriebsstrom von 16A.
Verpflichtender Einbau von Brandschutzschaltern:
- Holzverarbeitende Betriebe, Papier und Textilfabriken oder Labore
- Lagerräume mit brennbaren Materialien
- Holzhäuser und Scheunen
- Flughäfen
- Bahnhöfe
- Nationaldenkmäler und Museen
- Öffentliche Gebäude
Hier sind Brandschutzschalter vorzusehen, in Schlafräumen und Aufenthaltsräumen:
- Kindertagesstätten
- Seniorenheime
- Barrierefreie Wohnungen
Auch international wird der Einbau nach IEC60364-4-42 dringend empfohlen.