Das Wichtigste in Kürze:
- Photovoltaik-Anlagen sind eine lohnende Investition, wenn möglichst viel vom selbst erzeugten Strom auch selbst genutzt wird.
- Das neue EEG 2023 macht auch Anlagen mit vollständiger Einspeisung wirtschaftlich attraktiv.
- Fördermittel sollten bereits bewilligt sein, bevor Sie einen Vertrag unterschreiben.
Hinweis: Mitte Dezember 2022 wurde das Jahressteuergesetz verabschiedet, das umfangreiche Änderungen bei der steuerlichen Behandlung von PV-Anlagen bedeutet: Rückwirkend zum 1.1.2022 werden PV-Anlagen bis 30 kWp nicht mehr für die Einkommenssteuer berücksichtigt. Ab 1.1.2023 gilt für private PV-Anlagen ein Umsatzsteuersatz von 0 Prozent, der schon bei der Angebotserstellung vom Installationsbetrieb zu berücksichtigen ist.
Was ist Photovoltaik (PV)?
Photovoltaik wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Dazu können Sie eine größere Photovoltaikanlage auf dem Dach errichten oder ein bis zwei Module auch auf der Terrasse oder am Balkon montieren. Die PV-Anlage besteht aus den Solarmodulen, die mit ihren darin enthaltenen Solarzellen das Sonnenlicht aufnehmen. Über einen Wechselrichter wird der erzeugte Gleichstrom dann in Haushaltsstrom mit 230 Volt umgewandelt. Inzwischen setzen schon viele private Haushalte auf erneuerbare Energien. Damit verbrauchen Sie nicht nur Strom, sondern produzieren auch welchen, sind also so genannte Prosumer:innen. Im Unterschied zur Photovoltaik wird bei der Solarthermie das Licht in Wärme umgewandelt.
Wann lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage?
Ob eine Solarstromanlage das Richtige für Sie ist, hängt von Ihren persönlichen Zielen ab. Wenn Sie etwas für die Umwelt tun möchten, lautet die Antwort eindeutig: Ja!
Aber auch unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten sind Photovoltaik-Anlagen meist lohnend. Heute ist es üblich, einen Teil des Sonnenstroms vom Dach selbst zu verbrauchen. Daher ist der Stromverbrauch im Haushalt ein wichtiger Faktor. Eine Solaranlage rechnet sich umso schneller, je mehr Solarstrom Sie direkt selbst verbrauchen. Denn für den Strom vom Dach müssen Sie viel weniger bezahlen als für den Strom aus dem Netz. Rund 30 Prozent des Stromverbrauchs kann bei einer typischen PV-Anlage direkt selbst verbraucht werden. Wird dazu noch ein Batteriespeicher eingebaut, können rund 70 Prozent erreicht werden. Ganz nebenbei können Sie mit dem Strom vom Hausdach Ihren Autarkiegrad erhöhen, also unabhängiger vom Stromanbieter werden.
Den Strom aus Ihrer PV-Anlage, den Sie nicht selbst verbrauchen, können Sie in das öffentliche Netz einspeisen. Dafür erhalten Sie eine Einspeisevergütung, die ebenfalls zur Wirtschaftlichkeit der Anlage beiträgt.
Seit 30. Juli 2022 ist eine Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Kraft, das so genannte „EGG 2023“. Nehmen Sie jetzt eine neue PV-Anlage in Betrieb, erhalten Sie eine höhere Vergütung pro Kilowattstunde als früher. Für Anlagen bis 10 kWp sind das 8,2 Cent pro Kilowattstunde für die Strommenge, die Sie nicht selbst nutzen, sondern ins Stromnetz einspeisen.
Mit dem EEG 2023 können Sie auch eine noch höhere Vergütung (bis 13 Cent pro kWh) bekommen, wenn Sie den Strom vollständig ins Stromnetz einspeisen. Allerdings reduziert die PV-Anlage dann nicht Ihre Stromrechnung. Außerdem muss diese Volleinspeisung dem Netzbetreiber schriftlich gemeldet werden, bevor Sie die Anlage in Betrieb nehmen.
Gut zu wissen: Die angegebenen Vergütungssätze sind dem EEG 2023 entnommen, das seit dem 30. Juli 22 in Kraft ist. Die Werte der festen Einspeisevergütung stehen jedoch nicht direkt im Gesetzestext, sondern berechnen sich aus unterschiedlichen Angaben und Regelungen des EEG 2023